Grenzen überwinden und Zukunft mitgestalten
Sarah Reisinger erzählt über die Herausforderungen in der Steuergeräteentwicklung und ihren persönlichen Werdegang zur Gruppenleiterin am Bosch-Standort in Wien.
Als Gruppenleiterin im Bereich Powertrain Solutions – Electronic Control, kurz PS-EC, verantwortet Sarah Reisinger die Softwareentwicklung für Steuergeräte. Gemeinsam mit ihrem Team treibt sie Projekte für einen deutschen Automobilhersteller voran. Dabei gilt es auch strenge Emissionsvorschriften zu beachten, damit moderne Verbrennungsmotoren so effizient und klimafreundlich wie möglich auf den Straßen unterwegs sind. Zum Beispiel die Euro 7-Norm, die für in der Europäischen Union verkaufte Autos und leichte Nutzfahrzeuge bereits ab Mitte 2025 gelten soll. Dies resultiert in sehr straffen Terminschienen, weil der Produktionsstart der Motoren viel früher starten muss, damit der Kunde die Fahrzeuge rechtzeitig produzieren und auf den Markt bringen kann.
Gruppenleitung und Teamarbeit
Solche Herausforderungen stärken Sarahs Leidenschaft, gemeinsam mit ihrem Team die Mobilität der Zukunft mitzugestalten, nur noch mehr. Die Entwicklung komplexer Produkte funktioniert nur durch grandiosen Zusammenhalt im Team. Unter anderem arbeitet das Team am sogenannten „LabCar“ – einem Simulationsmodell, an dem das Fahrverhalten von realen Fahrzeugen nachgebildet wird und Messungen getätigt werden. Für ihre Abteilung sucht Sarah laufend nach technisch-affinen Menschen, die großes Interesse am Verständnis von solchen komplexen Systemen haben und daran innovativ mitwirken wollen. Auch Projektleiter*innen, die sich für die Themen Planung, Tracking und Kundenbeziehungen interessieren, sind gefragt.
Sie selbst agiert als Schnittstelle zwischen den Kunden und ihrem Team und bringt ihre Position insbesondere mit zwei Kompetenzen in Verbindung: Zum einen muss sie ein gewisses technisches Verständnis vorweisen, zum anderen die mit ihrer Funktion als Team-Leader einhergehende Empathie für Menschen zeigen. Ihre Stärken sieht sie vor allem im Erkennen und Fördern von Potenzialen bei den einzelnen Teammitgliedern. Die Weiterentwicklung von Menschen liegt Sarah als Führungskraft besonders am Herzen.
Von Deutschland nach Österreich
Angefangen hat Sarahs Karriere mit einem dualen Studium bei Bosch in Deutschland, das heißt: Neben ihrem Elektrotechnik-Studium mit Schwerpunkt „Fahrzeugelektronik und mechatronische Systeme“ arbeitete sie an den Bosch-Standorten in Feuerbach, Schwieberdingen, Zuffenhausen und Abstatt. Die Kombination aus theoretischem Wissen und praktischer Erfahrung war für Sarah der ideale Mix. „Da ich schon wusste, dass ich fix einen Job habe, war ich ein bisschen vorlaut und mutiger“, schmunzelt sie, als sie von einem Bewerbungsgespräch mit einem Schwieberdinger Gruppenleiter erzählt. Als dieser nämlich erwähnte, dass sie in ihrer Position sehr eng mit dem Bosch-Standort in Wien arbeiten würde, fragte sie: „Warum nicht gleich in Wien?“. Daraufhin kam sie in Kontakt mit einer Gruppenleiterin vom Wiener Bosch-Standort – und seither arbeitet sie im Entwicklungsbereich bei Bosch in Wien.
Sprung ins kalte Wasser
Wenn Sarah auf ihre bisherige Zeit bei Bosch zurückblickt, gibt es eine Anekdote, von der sie gerne erzählt. Diese hat sich gegen Ende 2017 abgespielt, als sie noch frisch in ihrer Rolle als Projektleiterin begonnen hat. Ihr damaliger Gruppenleiter wollte sie bei einem höheren Managementmeeting auf Abteilungsleiterebene vor Ort dabeihaben. Da sie noch ein paar Termine in Schwieberdingen hatte, ist sie einen Tag früher als ihr damaliger Gruppenleiter aus Wien zum Standort in Deutschland angereist. Am Morgen des Meetings rief ihr Gruppenleiter sie aus Wien an und meinte, dass er aufgrund eines Flugstreikes nicht einreisen könne und Sarah ihn beim Meeting vertreten müsse. „Ich habe dann kurz überlegt, ob ich nach Hause fliege, da ich dachte, ich sei dem noch nicht gewachsen“, erzählt sie lachend. Im Großen und Ganzen hat sich die anfangs stressige Situation bloß als Entwicklungsmöglichkeit entpuppt, aus der sie viel zum Thema Kundenbeziehungen mitnehmen und über ihre eigenen Grenzen hinauswachsen konnte.
Und genau das sind die Dinge, die Sarah an Bosch so schätzt – die Möglichkeit sich weiterzuentwickeln sowie die Unterstützung der Führungskräfte und Kolleg*innen, die großen und kleinen Herausforderungen im Arbeitsalltag zu meistern.