Lea: „Ich lebe ein freies Leben“
Diversität ist tief in der Bosch-DNA verankert. Für das Unternehmen ist das eine Selbstverständlichkeit und Quelle des Erfolgs, durch die neue Innovationskraft entsteht. Bei Bosch legen wir großen Wert darauf, dass sich alle Mitarbeitenden wohlfühlen, so wie sie sind. Diversität und Gleichberechtigung schaffen eine Arbeitsatmosphäre, in der sich alle individuell entfalten können. In diesem Artikel gewährt uns Bosch-Mitarbeiterin Lea Raupach aus Linz einen Einblick in ihre Lebensgeschichte und zeigt uns, wie wir alle von einem Engagement für Diversität und Gleichberechtigung profitieren können.
Ein sehr persönlicher Einblick: Lea Raupach
Verschiedene Zufälle und Lebenswegentscheidungen führten die gebürtige Deutsche vor rund einem Jahr nach Linz. „Neben der Stabilität in einer krisenbehafteten Welt und spannenden Zukunftstechnologien hat mich das Unternehmen Bosch mit seinen Werten überzeugt. Bosch hat mir das Gefühl gegeben, dass das Unternehmen sehr viel persönliche Freiheit bietet und großen Wert auf Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Teilhabe legt“, so Lea. Und gerade das war für Lea damals sehr wichtig.
„Mein Leben beginnt hier wieder neu“
Lea war nicht immer Lea. Vor zwei Jahren hat sich ihr Leben gewandelt – mit einer Erkenntnis wer sie ist, schon immer war und in Zukunft sein wird. Sie konnte nicht länger das männliche Wesen sein, in dessen Körper sie geboren wurde und das sie lange Zeit versucht hat, für sich und andere zu spielen. Sie wollte ihr weibliches Innerstes von nun an auch im Außen leben. Lea ist eine Frau mit Trans-Hintergrund. „Es war ein schwerer Weg. Es hat viel Kraft gekostet und es hat Freundschaften und Kontakte gekostet. Es hat aber dazu geführt, dass sich mein Leben zum Positiven geändert hat und ich nun so lebe, wie ich leben möchte.“
Im Bewerbungsgespräch bei Bosch ist Lea ganz offen mit ihrer Veränderung umgegangen. „Ich war extrem beeindruckt, wie meine Gesprächspartner bei Bosch mit dem Thema umgegangen sind. Wir haben darüber gesprochen, als ob es das Normalste und Nebensächlichste ist, was es ja eigentlich auch ist. Das ist im öffentlichen Raum keine Selbstverständlichkeit“, erzählt Lea.
Diese Offenheit ist Lea nach wie vor sehr wichtig: „Ich weiß, dass mein Trans-Hintergrund für viele nichts Alltägliches ist. Deshalb möchte ich gerade auch in meinem Arbeitsumfeld so offen mit dem Thema umgehen, wie es mir möglich ist und versuchen, Fragen zu beantworten. Unwissenheit prägt Vorurteile, die so polarisierend wirken können.“
Seit Juli letzten Jahres ist Lea SAP-Prozessexpertin im Bosch Engineering Center in Linz. In ihrem Team fühlt sie sich sehr wohl, denn dort wird sie so respektiert, wie sie ist. „Meine Kolleginnen und Kollegen sind extrem menschlich, genauso wie der ganze Standort, wo ich bisher keine Berührungsängste oder Vorurteile erlebt habe. Das ist wundervoll!“
Aufklärung für ein buntes, menschliches Leben
„Wir leben in einer Gesellschaft, in der Angst und Hass leider oft eine viel höhere Reichweite haben als Liebe, Respekt und Freiheit.“ Wenn die Linzer Bosch-Kollegin Lea Raupach diesen Satz sagt, spürt man ganz deutlich, dass Lea weiß, wovon sie spricht. Lea kennt die Wut, die auf Vielfalt einprasseln kann. „Es ist wundervoll, dass Vielfalt sehr offen gelebt und kommuniziert wird. Manche Leute fühlen sich dadurch ermutigt, ihren eigenen Weg zu gehen und zu leben. Es bringt für manche Personengruppen aber auch eine unfassbare Unsicherheit, die in Hass und Wut umschlagen kann“, so Lea.
Daher ist aus ihrer Sicht Engagement in Bezug auf Vielfalt und Menschlichkeit so wichtig. Bosch steht für ein respektvolles Miteinander und setzt klare Zeichen gegen Diskriminierung und Rassismus. Das ist aus Sicht von Lea der richtige Weg: “Aufklärung, Ruhe und Zeit sind wichtige Hebel für eine vielfältigere, schönere und freiere Welt.”
Jede Stimme zählt
„Jede Person bringt in der persönlichen Individualität so viele Stärken und Ideen ein, und daraus kann eine unfassbare Innovationskraft entstehen. Ich habe das Gefühl, dass Bosch genau das schon sehr lange verstanden hat und dass Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Teilhabe bei Bosch Werte sind, die nicht nur am Papier stehen, sondern auch gelebt werden“, ist Lea überzeugt. Vielfalt ist fester Bestandteil der Unternehmensstrategie bei Bosch und als einer der Werte im Leitbild „We are Bosch“ verankert.
Aktionen und Initiativen wie zum Beispiel die Diversity Days bei Bosch, um Sichtbarkeit zu schaffen und Themen aufzugreifen, sind für Lea bedeutende Schritte. Auch die Politik der Nulltoleranz bei Anfeindungen oder Fehlverhalten findet Lea absolut wichtig. Stimmen für Minderheiten, Menschlichkeit und Vielfalt sind wichtige Stimmen. Und es ist wichtig, Plattformen für diese Stimmen zu schaffen, ohne dass im Hintergrund Angst erzeugt wird. Eine offene Diskussionskultur ist für Lea entscheidend in der Transformation.
„Vorsorgliche Angst darf kein Schweigen auslösen, das wäre falsch.“ Das ist ein Leitsatz für Lea und auch der Gedanke, ihre Geschichte so offen zu erzählen. Vielen Dank an dich Lea, für deine Offenheit und deinen Mut!